Nach dem üppigen Mahl im Dunkeln und einer ruhigen Nacht, sollte es am nächsten Tag früh wieder auf die Strecke gehen – sollte es, ist es aber nicht.
Mal wieder bin ich nicht in die Gänge gekommen, stand mir wieder beim Zusammenpacken selbst auf den Füßen und habe mich selbst beinahe über den Haufen gerannt.

Kaffee muss sein und ein trockenes Zelt auch. Mit reichlich Verspätung ging es dann doch mal los. Keine Ahnung, wie all die anderen das hinbekommen.

Nun aber zackig, denn ich hatte ein Rendezvous – nein, nicht wie Ihr denkt. Eine YouTube-Bekanntschaft will mir entgegen radeln und sich mit mir treffen. Da kann – da darf ich doch nicht zu spät kommen. Also dem Zossen die Sporen gegeben.
Habe ich eigentlich schon etwas zu der vorherrschenden Windrichtung geschrieben ? Nein ? Okay – ganz einfach: immer von vorne. Anhaltender Westwind blies mir entgegen. Das war auf Dauer sehr kräftezehrend. Bin selten über 15 km/h hinausgekommen. Echt heftig.
Noch eine kleine Stärkung und dann sollte ich auf Werner treffen, der mir schon ein Stück mehr entgegen geradelt ist. Er hatte ja auch Rückenwind 😉. Eine Begegnung die es in sich hatte, aber dazu später mehr.

Gemeinsam sind wir dann gen Westen geradelt und haben uns blendend unterhalten. Wieder so ein Fall, wo die Chemie auf Anhieb passte. Ein toller Mensch. Beim Klönen wurde mir klar, dass ich an diesem Tag keine 130 Tageskilometer schaffen würde. Ich fühlte mich auch irgendwie nicht so wirklich fit. Ein weiterer Radkollege sollte sich zu uns gesellen. Die Kommunikation zum Austausch der Positionen war gar nicht so einfach, aber am Ende sollte es uns doch gelingen, zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein.

Zwischenzeitlich hat mir Werner, den ich und der mich persönlich erst seit wenigen Stunden kannte, angeboten, in seiner Gartenlaube zu übernachten. Wahnsinn. Die Lösung für mich und meinen geschundenen Körper die letzten 35 Kilometer auf den nächsten Tag zu verschieben. Das Angebot hat mein Körper schon weit vor meinem Geist angenommen.

Mit Werner, seinem Freund Dirk und Jörg saß ich nun in besagter Laube und sättigte mich an Bockwürstchen, die Werner‘s Frau uns bereitet hat. Anschließend lud ich alle noch auf eine Pizza ein, nur damit das Bier 🍻 nicht so einsam im Bauch herumschwappt 🤫.

Am Ende des Tages oder schon am Anfang des anderen Tages – wer weiß das schon 😂 bot mir Werner sein Kellerbüro als Schlafplatz an. Mein Zelt hing unterdessen über der Leine zum Trocknen. Was ein Service.
Glücklich, zufrieden und ein wenig angeschwippst machte ich irgendwann die Äuglein zu.
Hier der Link zum Römer-Lippe-Radweg – Teil 2
Die Tour bei Komoot
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